Ähnliches mit Ähnlichem heilen – das Prinzip der Homöopathie
Homöopathie basiert auf einem einfachen Prinzip: Ähnliches soll mit Ähnlichem geheilt werden. Das heißt, eine Substanz, die bei einem gesunden Menschen bestimmte Symptome auslöst, soll in geringer bzw. homöopathischer Form genau diese Beschwerden lindern.
Das Ähnlichkeitsprinzip entstand im Chinarinden-Selbstversuch
Hahnemann übersetzte um 1790 eine medizinische Abhandlung, in der behauptet wurde, dass Chinarinde aufgrund ihrer magenstärkenden Wirkung Malaria heilen könne. Diese Erklärung hielt er für unlogisch. Um es selbst zu testen, nahm er Chinarinde in größeren Mengen ein – obwohl er völlig gesund war. Hierbei bemerkte er an sich Symptome, die ihn an eine Malaria-Erkrankung erinnerten: Frösteln, Fieber, Schwitzen, Schwächegefühl. Daraus zog er die Schlussfolgerung, dass Chinarinde Malaria nicht aufgrund einer magenstärkenden Wirkung heilte, sondern weil sie in der Lage sei, ähnliche Symptome hervorzurufen.
Von der Beobachtung zum Ähnlichkeitsprinzip
Nach weiteren Selbstversuchen mit anderen Substanzen kam Hahnemann zu dem Schluss, dass ein Heilmittel eine Krankheit dann am besten bekämpfen könne, wenn es beim Gesunden ähnliche Symptome hervorrufe. So formulierte er sein Grundprinzip: „Similia similibus curentur“ – Ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden. Nach seiner Vorstellung sollte der Körper einen feinen Impuls erhalten, um sich selbst zu regulieren.
Ein Beispiel ist die Brennnessel: Sie verursacht bei Berührung Hautreizungen mit Rötung, Hitze und Juckreiz. In der Homöopathie wird Urtica urens (Brennnessel) folgerichtig bei Nesselsucht oder Sonnenbrand verabreicht.