Das Besondere am Organismus eines Kindes ist, dass es über eine stärkere Fähigkeit zur Selbstregulation verfügt als Erwachsene. Je jünger es ist, desto näher ist es an den „Werkseinstellungen“, d.h. seine Organe haben noch nicht unter Umweltbelastungen gelitten. Allerdings ist das Immunsystem noch nicht so geübt wie das eines Erwachsenen. Es trainiert sich daher an vielerlei Infekten.

Zudem zeigen Kinder oft eine größere Offenheit und Spontaneität in ihren körperlichen und seelischen Reaktionen. Viele Kinder sind emotional sensibel, leicht erregbar oder reagieren intensiv auf Veränderungen in ihrem Umfeld. Nach meiner Erfahrung kann sich diese Sensibilität auch in einer ausgeprägten Reaktion auf homöopathische Mittel äußern.

Die homöopathische Anamnese bei Kindern ist besonders umfassend und bezieht individuelle, emotionale und körperliche Aspekte des Kindes mit ein. Ziel ist es, ein möglichst vollständiges Bild des Kindes und seiner Beschwerden zu erhalten.

Da kleine Kinder ihre Symptome oft nicht selbst beschreiben können, sind die Beobachtungen der Eltern besonders wichtig. Sie werden gebeten, auch ungewöhnliche oder scheinbar unwichtige Auffälligkeiten zu schildern, da manchmal gerade diese für die homöopathische Mittelwahl wichtig sind. Auch emotionale und familiäre Aspekte werden berücksichtigt, da sie sich bei Kindern oft auf das körperliche Befinden auswirken können.

Viele pharmazeutische Produkte sollen ja erst ab dem 6. Lebensjahr verabreicht werden, weil Leber und Nieren bei jüngeren Kindern noch nicht ausgereift sind, wodurch das Risiko von Nebenwirkungen und Überdosierungen erhöht ist.

Der Vorteil von Homöopathie ist: Dadurch, dass sie nach Ansicht der Kritiker ja überhaupt keine Wirkung habe, kann sie auch keine schädlichen Nebenwirkungen haben.

Dennoch ist mir bei der Behandlung Ihres Kindes die enge Zusammenarbeit mit Ihrem Kinderarzt sehr wichtig.